Kontakt

Ansprechpartner

Sie haben Fragen?

 

Hier finden Sie unsere Ansprechpartner



Zu den Ansprechpartnern

03.04.2023

Bürgschaftsbank und MBG Baden-Württemberg: Über 713 Mio. Euro für den baden-württembergischen Mittelstand

Die deutsche Wirtschaft war 2022 von großer Unsicherheit geprägt: Nicht nur die Corona-Krise und die Lieferketten-Problematik stellten die Unternehmen im Land weiterhin vor große Herausforderungen, sondern auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hinterließ tiefe Spuren. Bürgschaftsbank und MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg leisteten in diesem schwierigen Umfeld einen wichtigen Beitrag, die KMU im Land zu stärken. Insgesamt haben sie den Unternehmen geholfen, 17.190 Arbeitsplätze zu sichern und 3.596 neue aufzubauen.

Stuttgart, 03.04.2023. Die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr 1.941 Vorhaben (Vj. 2.126) mit einem Bürgschafts- und Garantievolumen von 410,5 Mio. EUR (Vj. 426,3 Mio. EUR) begleitet. Das für die Endkunden ermöglichte Kredit- und Beteiligungsvolumen verblieb mit 666,3 Mio. EUR auf dem Vorjahresniveau (Vj. 665,3 Mio. EUR, +0,2 Prozent). Mit der allgemeinen konjunkturellen Beruhigung im Verlauf des Jahres sowie dem Auslaufen der coronabedingten Erweiterungen ließ die Nachfrage im Bürgschaftsgeschäft wie erwartet nach.

Bürgschaftsbank-Vorstand und MBG-Geschäftsführer Guy Selbherr betont: „Nach dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine befanden sich die Unternehmen in einer Art Schockstarre. Der Gasmangel, die explodierenden Energiekosten und mögliche Stromausfälle zwangen die Unternehmen ihre Investitionspläne auf den Prüfstand zu stellen – gerade auch vor dem Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung. Die Unternehmen mussten daher Prioritäten setzen, fuhren auf Sicht und arbeiteten hart daran, ihren Energieverbrauch kurzfristig zu senken. Das Investitionsklima verschlechterte sich massiv. Erst jetzt in den letzten Wochen zeigt sich ein sich umkehrender Trend, ein verbessertes Investitionsklima und eine steigende Nachfrage nach Krediten, was positiv zu bewerten ist.“

Existenzgründungen weiterhin stark
Einen großen Anteil am Gesamtgeschäft hatten Bürgschaften und Garantien für Neugründungen und Nachfolgen. 2022 wurden 766 Neugründungen mit einem Bürgschafts- und Garantievolumen von 86,3 Mio. EUR genehmigt (Vj. 874; 91,9 Mio. EUR). Bei den Nachfolgen waren es 682 Genehmigungen mit einem Bürgschafts- und Garantievolumen von 167,2 Mio. EUR (Vj. 640; 150,7 Mio. EUR). Bezogen auf das genehmigte Bürgschafts- und Garantievolumen machten Gründungen und Nachfolgen im Berichtsjahr einen Anteil von 62 Prozent aus.

Das wichtigste Programm für die Zielgruppe der Gründerinnen und Gründer ist die Startfinanzierung80, die die Bürgschaftsbank gemeinsam mit der L-Bank anbietet. Damit hat das Förderinstitut 2022 knapp 900 Mutige, die sich trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen den Traum von der Selbstständigkeit erfüllt haben, mit einem Kreditvolumen von über 70 Mio. EUR unterstützt. Von der Startfinanzierung80 erwarten wir in diesem Jahr wichtige Impulse: Denn im Zuge der anziehenden Inflation und vor dem Hintergrund der generellen Zunahme durchschnittlicher Finanzierungsvolumina in den vergangenen Jahren wurde im März 2023 die L-Bank-Darlehensobergrenze auf 150 TEUR, die Vorhabensobergrenze auf 250 TEUR angehoben (bei Teamgründungen bis zu 600 bzw. 1.000 TEUR). Dementsprechend steigt auch die maximale Bürgschaftshöhe pro Gründer an.

Maßgeschneiderte Unterstützung für etablierte Unternehmen
Damit die Unternehmen im Land die aktuellen Herausforderungen und die Transformationsprozesse bewältigen können, sind Investitionen notwendig. Dafür bietet die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg den Betrieben verschiedene passgenaue Programme gemeinsam mit der L-Bank an. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt sich daran, dass bei 80 % der besicherten Vorhaben L-Bank Förderdarlehen eingebunden sind. So unterstützt die Bürgschaftsbank seit diesem Jahr auch den Umbau in eine nachhaltige Wirtschaft im Programm der L-Bank mit Nachhaltigkeitsbonus durch vergünstigte Konditionen.

Robustes Ergebnis der MBG
Die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg erzielte 2022 ebenfalls ein positives Ergebnis. Die Anzahl der begleiteten Vorhaben hat sich mit 98 Stück (Vj. 125) um 21,6 Prozent reduziert, das Volumen ging mit 46,8 Mio. EUR um etwa ein Drittel zurück (Vj. 68,6 Mio. EUR). Dieser Rückgang begründet sich sowohl in der Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen als auch des zur Jahresmitte ausgelaufenen Mezzanine-Beteiligungsprogramms BW. Bis 30. Juni 2022 wurden im Rahmen der Corona-Säule II 19 Beteiligungen über 10,4 Mio. EUR genehmigt (Vj. 43 Stück, 30,6 Mio. EUR). Ein Nachfolgeprogramm für Mezzanine-Beteiligungen ist vorgesehen.

„Die Zahlen der MBG liegen insgesamt nur leicht unter dem Vorjahr. Angesichts des Auslaufens des Programms Mezzanine-BW (Säule II), der wirtschaftlich angespannten und unsicheren Lage und einem allgemeinen Investitionsrückgang am Markt, zeigt sich unsere Beteiligungsfinanzierung entsprechend robust und auf hohem Niveau. So konnten wir auch im vergangenen Jahr viele Unternehmen bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen unterstützen“, sagt Bürgschaftsbank-Vorstand und MBG-Geschäftsführer Dirk Buddensiek.

Die etablierten Unternehmen stellten im vergangenen Jahr wieder die größte Nachfrage nach Beteiligungen der MBG. In der Gesamtschau konnte sich das Programm Expansion und Unternehmenssicherung leicht unter dem Niveau des Vorjahres halten. Insgesamt wurden 36 Beteiligungen mit einem Volumen von 22,6 Mio. EUR genehmigt (Vj. 40; 26,1 Mio. EUR). Mit 48,3 Prozent entfiel auf das klassische Segment etablierter Unternehmen im Berichtsjahr ein größerer Anteil des neu genehmigten Beteiligungsvolumens als noch 2021 (38,1 Prozent).

Starker Schub bei Unternehmensnachfolgen
Im Programm Unternehmensnachfolge stieg das Beteiligungsvolumen um 142,7 Prozent auf 6,3 Mio. EUR an (Vj. 2,6 Mio. EUR). Mit 15 Nachfolgen wurden zudem mehr Projekte in diesem Segment begleitet als im Vorjahr mit 12 Nachfolgen.

Dagegen hat sich das neu genehmigte Beteiligungsvolumen im Programm Existenzgründung mit 13,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr halbiert (Vj. 28,2 Mio. EUR). Die Anzahl sank von 55 Genehmigungen im Vorjahr auf 32 im Berichtsjahr ab. Das Segment Existenzgründung hatte im Vorjahr stark vom Mezzanine-Beteiligungsprogramm profitiert.
Angesichts des deutlichen Rückgangs im Programm Existenzgründung ist der Anteil von Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen mit in Summe 42,0 Prozent am gesamten neu genehmigten Beteiligungsvolumen im Geschäftsjahr 2022 leicht zurückgegangen (Vj. 44,9 Prozent).

„Die jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben erneut deutlich gemacht, wie wichtig Stabilität und Verlässlichkeit sind. Gerade auch dann, wenn es um Unternehmensfinanzierung geht. Die Finanzierungsinstrumente der Bürgschaftsbank und der MBG bieten Sicherheit und Verlässlichkeit für kleine und mittlere Unternehmen und ermöglichen oft erst eine Kreditaufnahme. Von den Instrumenten der Bürgschaftsbank und der MBG profitierten aber nicht nur die Unternehmen als Kreditnehmer, sondern – in der aktuell sich verändernden kreditwirtschaftlichen Situation – in besonderem Maße die kreditgebenden Institute“, so Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Download:

Bilder Download:

Bildhinweis: Azowo

Bildhinweis: Bürgschaftsbank und MBG / Thomas Möller

 

Titelbild: Quelle: BB & MBG / KD Busch (v.l. Guy Selbherr, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Dirk Buddensiek)

NETZWERK

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder


NETZWERK